Der Herstellungsprozess von Pellets im Detail
Holzpellets sind zurzeit nicht mehr weg zu denken. Wie sie hergestellt werden und was sie zum alternativen Heizmedium machen. Wir gehen der Sache auf den Grund.
Das erwartet Sie in diesem Artikel
- Herstellungsprozess
- Produktionsumsatz Import & Export
- Übersicht der Standorte
- Fazit
Herstellungsprozess
Holzpellets sind Brennstoffe, die aus den Nebenprodukten der Holzverarbeitung erzeugt werden. Diese Pellets werden durch trocknen und verdichten von Sägemehl, Hobelspänen hergestellt. Sie haben die Form von kleinen Holzzylindern mit einer Länge von bis zu 40 Millimetern und einem Durchmesser von 6 Millimetern. Das Qualitätsmanagement beginnt schon bei der Rohstoffanlieferung. Die Produktion wird bis hin zur Auslieferung laufend überwacht. So ist eine gleichbleibend hohe Pellet Qualität garantiert.
Schon gewusst
Für eine Tonne Pellets werden 6 bis 8 Kubikmeter Holzspäne benötigt.
Die Prozesskette im Detail
Anlieferung des Rohmaterials über den Schuboden, der dazu dient, schwere Güter zur Trocknungsanlage zu bewegen.
Die Trocknungsanlage
Im Trockner geht es darum, den Holzrohstoff auf das Pressen vorzubereiten, dazu werden die Koppelprodukte bei 60 – 90° getrocknet.
Schon gewusst
Etwa 90 Prozent der Holzpellets werden aus Sägenebenprodukten hergestellt. Dabei handelt es sich um Holzreste, die hauptsächlich in Sägewerken anfallen und aus Hackschnitzeln oder Spänen bestehen. Diese Reste sind besonders geeignet für die Herstellung von Holzpellets, da sie in großen Mengen anfallen und ansonsten entsorgt werden müssten.
Das Trockenspansilo
Das Trockenspansilo dient als Zwischenlager der getrockneten Späne.
Metall und Schwergutabscheider
In diesem Prozess ist es wichtig die Fremdmaterialen wie Steine und Metalle zu entfernen.
Hammermühle
Die Hammermühle zerkleinert das Holzmaterial auf 4 bis max. 6 mm.
Konditioneur
Im Produktionsschritt Konditioneur wird der Wassergehalt gemessen und bei Bedarf befeuchtet, dass ist erforderlich um das Lignin an der Oberfläche der Pellets als Klebstoff zu aktivieren. Ziel ist ein einheitlicher Wassergehalt von 10 bis 15 Prozent. Durch die Zugabe von Stärke lässt sich darüber hinaus auch die Abriebfestigkeit der fertigen Pellets erhöhen. Ein Anteil von mehr als 2 Prozent ist jedoch nicht zulässig.
Reifebehälter
Für eine Zeit von 10 bis 15 Minuten lagern die Holzspäne im Reifebehälter.
Matrizenpresse
Der Pressprozess arbeitet ohne chemische Beigaben. Unter hohen Druck werden die Späne durch die Matrize in die bekannte Zylinderform gebracht. Dabei wird das im Holz enthaltene Lignin durch die Reibungswärme bei ca. 110°C aktiviert, Holzeigene Lignine und Harze werden durch die dabei entstehende Wärme und restliche Holzfeuchte zum Naturkleber, der die Holzfasern zusammenhält. An der Außenseite der Matrizenpresse schneidet ein Messer die Pellets auf eine Länge von 10 bis 40 Millimeter zu. Für den Privaten Gebrauch hat die Matrize einen Pellet Durchmesser von 6 mm.
Interessant
Etwa zehn Prozent der Holzpellets werden aus nicht sägefähigem Industrieholz hergestellt. Dieses Rundholz kann in der holzverarbeitenden Industrie nicht weiter genutzt werden und ist in großen Mengen verfügbar. Allerdings ist die Verarbeitung aufwendig, da die Rundhölzer zuvor entrindet und gehackt werden müssen.
Kühler
Die Holzpellets werden abgekühlt und ausgehärtet, jetzt haben die Holzpellets einen Wassergehalt von bis zu 10 %.
Sieb
Pellets die nicht dem Qualitätsstandard entsprechen, werden durch das Sieb wieder an das Trockensilo geführt und durchlaufen die Prozesskette erneut. Durch eine regelmäßige Qualitätssicherung und interne Analyse der Pellets wird die hochwertige Qualität der Pellets sichergestellt.
Pelletsilo
Absieben der Pellets vor der Verladung. Wichtig ist, dass der Feinanteil unter 1% liegt. Sicherheit gibt darüber hinaus auch das EN-Plus-Zertifikat. Dieses wird von der Prüfstelle DIN CERTCO vergeben und stellt Anforderung an Eigenschaften wie Durchmesser, Wassergehalt und Ascheanteil dar.
Produktionsumsatz Import & Export
Der Pelletbedarf zieht seit 2021 in Deutschland deutlich an. Durch die Bundesförderung und effiziente Gebäude rechnet man bis 2025 mit einer prognostizierter Produktion von mehr als 4 Mio. Tonnen.
Pelletmarkt in Deutschland in den Jahren 2012 bis 2022*
Inzwischen sind rund 600.000 Pelletheizungen in Deutschland installiert, der Trend geht bis 2030 auf eine Verdopplung hin. Das Steigerungspotenzial liegt zu einen daran, dass neue Pelletheizungen effizienter arbeiten. Was sich auch in der Pelletproduktion in Deutschland widerspiegelt.
Wissenswertes
Interessant
Die Hersteller von Holzpellets legen bereits bei der Produktion großen Wert darauf, den Energieeinsatz so gering wie möglich zu halten. Der Energieaufwand für die Herstellung von Pellets beträgt lediglich 2,7 Prozent. Im Vergleich zu anderen Brennstoffen wie Heizöl 12 % und Erdgas 10 % ist dieser Aufwand sehr gering.
Übersicht der Standorte
Bayern besitzt die deutschlandweit größten Produktionskapazitäten. Die größten Pellethersteller sind große Nadelholzsägewerke, die ihre Sägenebenprodukte (im Wesentlichen Späne, Sägemehl) pelletieren und rund 70% der Produktionskapazitäten besitzen.
Fazit
Insgesamt kann festgestellt werden, dass die Herstellung von Pellets eine nachhaltige und effiziente Methode zur Nutzung von Holzresten ist. Durch die Verwendung von Sägenebenprodukten und Industrieholz wird Abfall vermieden und ein wertvoller Brennstoff erzeugt. Der geringe Energieaufwand macht Pellets zu einer umweltfreundlichen Alternative zu herkömmlichen Brennstoffen.