Holzpelletspreise steigen rasant an - hier ein Update zur Situation

Seit Januar 2025 erleben die Holzpelletpreise einen sprunghaften Anstieg, insbesondere bei loser Ware in Deutschland. Während Sackware sowie die Preise in Österreich und der Schweiz noch moderater reagieren, zeigen sich auch hier erste Anzeichen einer Aufwärtsspirale. Bereits zum Jahreswechsel deutete sich eine Verteuerung an, doch mit dem Höhepunkt der Heizsaison steigt der Druck auf die Verbraucher, ihre Vorräte aufzustocken – aus Angst vor weiter steigenden Preisen.
Seit Dezember sind lose Holzpellets in Deutschland um etwa 20 % teurer geworden und kosten nun erstmals seit einem Jahr wieder über 300 Euro pro Tonne. In der Schweiz liegen die Preise für lose Ware bereits bei 450 Franken, während Österreich mit rund 300 Euro pro Tonne noch vergleichsweise günstig ist – eine seltene Situation auf dem Markt.
Warum steigen die Preise von Holzpellets so plötzlich?
Noch vor wenigen Monaten befanden sich die Pelletpreise in einem Abwärtstrend, da die Nachfrage nach dem Energiekrisen-Höhepunkt zurückging. Nun deutet sich jedoch ein neuer Marktzyklus an. Die Ursachen für den plötzlichen Preisanstieg sind vielfältig:
- Steigende Nachfrage:Viele Verbraucher haben ihre Lagerbestände in den letzten Monaten nicht aufgefüllt und müssen jetzt dringend nachkaufen, um für den restlichen Winter gerüstet zu sein. Die Angst vor noch höheren Preisen verstärkt den Kaufdruck zusätzlich.
- Geringere Produktion über die Feiertage: Zwischen Weihnachten und dem Dreikönigstag wurde weniger produziert, sodass das Angebot aktuell knapper ist.
- Verknappung von Vorprodukten: Aufgrund der schwächelnden Baukonjunktur gibt es weniger Sägespäne und Holzabfälle – wichtige Rohstoffe für die Pelletproduktion.
- Hohe Energiepreise: Steigende Stromkosten – bedingt durch eine „Dunkelflaute“ mit wenig Wind- und Solarstrom – verteuern die Produktion zusätzlich.
- Engpässe im Großhandel: Die Wechselwirkung aus steigender Nachfrage und höheren Produktionskosten führt zu einer Preisspirale, die sich selbst verstärkt.
Experten prognostizieren, dass sich dieser Trend im Februar und März fortsetzen könnte. Spitzenpreise von bis zu 400 Euro pro Tonne sind nicht ausgeschlossen – besonders, wenn der Winter mit einer weiteren Kältewelle aufwartet.
Was können Verbraucher jetzt tun?
Verbraucher mit akutem Brennstoffbedarf haben mehrere Optionen:
- Sackware nutzen: Die Preise für Pellets in Säcken steigen langsamer und sind derzeit eine günstigere Alternative zur losen Ware.
- Teilkäufe tätigen: Wer Pellets nachkaufen muss, sollte erwägen, zunächst nur eine kleinere Menge zu kaufen und auf fallende Preise nach der Heizsaison zu hoffen.
- Hochpreisphase abwarten: Wer noch über ausreichend Vorräte verfügt, sollte überlegen, die aktuellen Höchstpreise zu umgehen und im Sommerhalbjahr günstiger nachzukaufen.
Langfristige Strategie zur Kostenoptimierung beim Kauf von Holzpellets
Da Holzpellets auf lange Sicht preisschwankungsanfällig bleiben, sollten Verbraucher strategisch planen:
- Vorratshaltung optimieren: Wer mit einem vollen Pelletlager in die Heizsaison startet, kann teure Nachkäufe im Winter vermeiden.
- Einkauf in Niedrigpreisphasen: Historisch gesehen sind die Sommermonate oft günstiger – hier kann man sich zu besseren Konditionen bevorraten.
- Vergleichsangebote nutzen: Unterschiedliche Anbieter haben teils große Preisunterschiede, weshalb sich ein Preisvergleich immer lohnt.
Trotz Preissteigerung weiterhin wirtschaftlich attraktiv
Auch wenn Holzpellets aktuell teurer werden, bleiben sie im Vergleich zu anderen Heizmethoden eine kostengünstige Alternative. Zum 24. Januar 2025 kostet eine Kilowattstunde Wärme aus Holzpellets etwa 6,4 Cent, während Heizöl-Kunden rund 9,6 Cent pro kWh zahlen – also etwa 50 % mehr. Erdgas ist mit durchschnittlich 10,3 Cent pro kWh ebenfalls deutlich teurer geworden. Neben den gestiegenen Großhandelspreisen für fossile Brennstoffe spielt hierbei auch die CO₂-Abgabe eine Rolle, die Pellets nicht betrifft. Zudem profitieren Pelletkunden weiterhin vom reduzierten Mehrwertsteuersatz auf Brennholz.
Fazit
Der plötzliche Preisanstieg bei Holzpellets ist das Ergebnis einer Kombination aus hoher Nachfrage, Produktionsengpässen und steigenden Energiekosten. Während Verbraucher mit dringendem Bedarf auf Sackware oder Teilkäufe ausweichen können, empfiehlt es sich für alle anderen, die Hochpreisphase auszusitzen. Langfristig bleibt das Heizen mit Holzpellets eine wirtschaftlich attraktive Option, insbesondere durch die CO₂-Vorteile gegenüber fossilen Brennstoffen. Wer Preissteigerungen vermeiden möchte, sollte in Zukunft auf eine vorausschauende Einkaufsstrategie setzen und sein Pelletlager bereits in günstigen Sommermonaten auffüllen.